Klarheit in der Liebe

Eine Selbstbegegnungsarbeit zum Anliegen "Ich wünsche mir Klarheit in der Liebe"

Manchmal tragen wir tief in uns selbst eine tiefe Sehnsucht nach Klarheit in der Liebe, die wir dann vergeblich im Außen suchen, aber nur in uns selbst finden können. Dort stehen wir uns oft dann selbst im Weg, weil wir Anerkennung durch Leistung mit Liebe verwechseln. So bleiben wir dann verstrickt in unsere eigenen Bullshit Stories, wiederholen unbewusst alte Traumaüberlebensmuster, formulieren unklare Wünsche und produzieren dadurch fortwährend neue Missverständnisse. Eine Selbstbegegnung (ICH-Arbeit) kann dabei helfen, Licht ins Dunkel zu bringen und einen neuen Zugang zu den eigenen Gefühlen zu finden.

Was ist eine Anliegenarbeit?

Die Anliegenarbeit basiert auf der Identitätsorientierten Psychotrauma-Theorie (IoPT) nach Franz Ruppert. Dabei stellt eine Person einen Anliegensatz auf, der ihr aktuelles Thema oder Problem widerspiegelt. Andere Teilnehmende gehen in Resonanz mit den verschiedenen Anteilen dieses Satzes und verkörpern diese, um in Kontakt zu bringen, was sich wirklich dahinter verbirgt. So wird sichtbar, welche unterdrückten Traumata und Verstrickungen vorhanden sind. Durch diese Reflexion kann der Anliegengeber Klarheit darüber erlangen, was wirklich hinter seinem Thema steckt, und beginnt, blockierte Emotionen zu lösen.

Die Begegnung mit den eigenen Rollen

In einer intensiven Selbsterfahrung begaben sich die Teilnehmer dieser Arbeit in Resonanzrollen, um das Anliegen "Ich wünsche mir Klarheit in der Liebe" zu erforschen. Dabei verkörperte eine Person "wünsche", eine andere die "Liebe" und eine dritte die "Klarheit". Während der Arbeit zeigte sich, dass Liebe niemals verschwindet – sie ist immer da, sichtbar und unsichtbar. Doch die Verbindung zu ihr kann aufgebaut oder gekappt werden, je nachdem, ob wir ehrlich zu uns selbst sind oder in Selbstbetrug verfallen. Die Verbindung zu den eigenen Gefühlen spielt dabei die Schlüsselrolle.

Der Dialog zwischen Wünschen und Liebe

Zu Beginn fiel es "wünsche" schwer, die eigene Rolle wirklich zu spüren. "wünsche" war gezeichnet von Unsicherheit, Ohnmacht und Planlosigkeit, während die "Liebe" sich als stetiger, nie versiegender Fluss und omnipräsente Energie beschrieb. Doch wie kann man die Liebe greifen, wenn man sich selbst als hilflos empfindet?

Ein entscheidender Moment war die Erkenntnis, dass "wünschen" oft mit Bedürftigkeit verwechselt wird. Statt sich aus einer inneren Fülle heraus mit der Liebe zu verbinden, entsteht eine Erwartungshaltung, die eher auf Mangel basiert - als würde noch etwas fehlen. Wird Liebe unterdrückt und stattdessen im Außen als Anerkennung gesucht, führt dies zu Manipulation. Die Klarheit schwindet, während Selbstbetrug dominiert.

Die Rolle der Klarheit – Verbindung oder Selbstbetrug?

Die "Klarheit" brachte eine neue Perspektive ein. Sie machte deutlich, dass es nicht darum geht, die Liebe im Außen, also in der Verbindung zu anderen, zu suchen oder zu analysieren und verstehen, sondern sie in sich selbst zu spüren. Klarheit ist der Schlüssel: bin ich bereit, ehrlich zu mir selbst zu sein und zu fühlen, was gerade da ist? Oder flüchte ich in alte Geschichten, die meine wahren Emotionen überdecken?

Hier zeigten sich intensive Gefühle: Wut über verpasste Chancen, Trauer über verlorene Verbindungen, Schuld und Scham für eigene Muster und Ängste vor Verletzlichkeit. Liebe ist immer da – doch nur, wenn wir bereit sind, uns hinzugeben und alle Emotionen zuzulassen, können wir sie auch wirklich wahrnehmen und empfangen.

Wesentliche Erkenntnisse und nächste Schritte

Am Ende dieser tiefgehenden Resonanzarbeit wurde klar, dass wahre Liebe nur dort entstehen kann, wo auch Klarheit und Selbstverantwortung herrschen. Um dies in den Alltag zu integrieren, kannst du folgende Schritte gehen, wenn du dich darin selbst wiedererkennst:

• Schreibe deine alten Geschichten auf und verbrenne sie, um Platz für neue Erfahrungen zu schaffen.

• Übe dich darin, im Moment zu bleiben und die Liebe in dir zu spüren, anstatt sie mit Gedanken und Erwartungen zu belasten.

• Achte auf deine Sprache: jedes "aber" oder "man" kann eine Ablenkung vom Fühlen und damit ein Hinweis auf Selbstbetrug sein. Setze dir eine bewusste Erinnerung, z. B. indem du für jedes dieser Worte einen Euro in eine Spardose legst.

• Pflege die Verbindung zu deiner eigenen Klarheit und Liebe, indem du regelmäßig reflektierst, was du gerade wirklich fühlst und nicht, was du glauben möchtest.

• Nimm dein inneres Kind mit auf den Weg: höre ihm zu, gib ihm Raum und die Geborgenheit, die es braucht.

• Strahle in deiner Familie und in deinem Umfeld deine gefühlte Verbundenheit aus. Deine innere Klarheit wirkt sich dadurch auch auf alle deine Beziehungen aus.

Fazit: Liebe ist immer da

Diese Selbstbegegnung zeigte, dass Liebe kein fernes Ziel ist, sondern immer da ist, wenn wir uns ihr öffnen. Klarheit hilft, alte Blockaden zu lösen und aus vollem Herzen zu lieben – ohne Angst, ohne Erwartungen, einfach im Sein. Doch diese Verbindung kann auch gekappt werden, wenn wir uns selbst betrügen und stattdessen Liebe oder Ablenkung im Außen durch Ersatzleistungen wie Anerkennung durch Erfolge oder Befriedigung durch Sexualität suchen. Es liegt in deiner Verantwortung, den Schlüssel zur eigenen Liebe zu nutzen und die Klarheit in dir selbst zu finden. Denn Liebe geht nie weg – nur die Verbindung zu ihr kann verloren gehen. Aber sie kann auch gestärkt werden - und das ist etwas, das du selbst aktiv lernen und regelmäßig üben kannst. In der Verbindung mit dir selbst im Moment.

Die Selbstbegegnungsarbeit findet alle zwei Wochen Sonntagabends statt. Die erste Teilnahme als Resonanzgeber ist kostenlos, danach kostet sie 25 € pro Arbeit oder 39 € monatlich. Eine eigene Anliegenarbeit kann ab 100 € durchgeführt werden. Es ist eine effektive Methode zur Traumaheilung, um verborgene Muster aufzulösen, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und die Verbindung zur eigenen Gefühlswelt zu stärken. Wenn du dazu Fragen hast, schau dir gerne mal die FAQ-Videos an oder schicke mir eine Nachricht.